Samstag, 13.03.2005, 18:30
Austria Salzburg - Admira/Wacker 0:1 (0:0)

In Zeiten wie diesen, wo Erfolg für jeden Austria-Fan eigentlich
schon ein Fremdwort geworden ist, ist es immer schön, alte "Helden"
wiederzusehen und ein bisschen nostalgisch zu werden, in Erinnerung
an eine glorreiche(re) Vergangenheit. So war es auch gestern, als
Nikola "Jure" Jurcevic erstmals auf der Trainerbank Platz nahm. Sein
erstes Spiel sollte gleich ein immens wichtiges werden, es ging darum
wieder Anschluß nach "oben" herzustellen und den Abstiegskampf
nicht zu einem Duell mit Bregenz werden zu lassen.
Und zunächst sah es auch danach aus, als würde sich der
Trainereffekt bemerkbar machen, zumindest in der ersten halben Stunde
dominierte die Austria bei starkem Schneetreiben den Gegner, mehr
als ein Abseitstor sprang dabei aber nicht heraus. Zur Pause (0:0)
war man noch frohen Mutes, dass vielleicht irgendwann der "Lucky Punch"
gelingen würde, doch wie schon so oft in dieser Saison wurde
man bitter enttäuscht. Die 2. Hälfte war mit das Grausamste,
was in Heimspielen bisher geboten wurde - und das sagt wohl alles.
Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft nach 60 Minuten einfach
platt war, nach dem 0:1 (Fehler von Grünwald) war die Partie
praktisch gelaufen, in den 30 noch verbleibenden Minuten hatte man
nie das Gefühl, dass wir den Ausgleich noch schaffen könnten.
Im Gegenteil, bei einer Notbremse von Grünwald hatte die Austria
Glück, das Spiel mit 11 Akteuren beenden zu können.
Tiefer als jetzt kann man im Abstiegskampf eigentlich kaum mehr stecken,
aus den letzten 8 Spielen wurden von möglichen 24 Punkten lächerliche
2 (in Worten: zwei!) geholt, und jetzt steht die "Woche der Wahrheit"
(zuerst Cup in St. Pölten und dann der Red-Zac-Thriller in Bregenz)
bevor. Man kann nur hoffen, dass "Jure" möglichst schnell eine
Mannschaft findet, die im Abstiegskampf bestehen kann, die gegen die
Südstädter war es definitiv nicht.
Dass nur noch 5.000 Leute den Weg ins Stadion finden ist zwar relativ
enttäuschend, angesichts der Umstände ("Vorkenntnisse" der
Leistungsstärke der Mannschaft, Schneechaos im März, Attraktivität
des Gegners, Vorletzter in der Tabelle) andererseits schon fast wieder
phänomenal, vor allem wenn man bedenkt, dass drei Viertel der
Meisterschaftsanwärter Woche für Woche mit solchen Besucherzahlen
"glänzen". Die einzige wesentliche Änderung gegenüber dem
Herbst ist die, dass man sich mit der Mannschaft im Moment absolut
nicht mehr identifizieren kann, dafür nocheinmal ein herzliches
Dankeschön, Herr Assion!
Nach dem Spiel folgten jede Menge Leute der Einladung
von Heimo Pfeifenberger zu Bier und Leberkas, ein sehr feiner Zug
unseres ehemaligen Aushängeschildes, denn sonst hört man
von Spielern oder Trainern, die den Verein verlassen, in der Regel
nie mehr wieder was.
Zuseher: 4.900 (davon ca. 20 Admiraner)
Tor:
0:1 (62.) Janko
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